Um den Ursprung der Maneki-neko (winkende Katze) ranken sich verschiedene Legenden, man geht jedoch allgemein davon aus, dass sie aus der Edo-Zeit (17.-18. Jahrhundert) stammt. Die bekanntesten Geschichten sind mit dem Gotokuji-Tempel und dem Imado-Schrein in Tokio verbunden.
Der Legende nach hob die Tempelkatze Tama in Gotokuji (Setagaya) ihre Pfote, um einen vorbeikommenden Händler einzuladen, was dem Tempel zu Wohlstand verhalf. Diese Geschichte inspirierte das moderne Bild der „winkenden Katze“, die Glück und geschäftlichen Erfolg symbolisiert.
Die Legende des Imado-Schreins (Taito) erzählt von der Katze eines älteren Ehepaares, die einen Händler einlud und ihnen Glück brachte. Der Imado-Schrein gilt auch als Geburtsort der Maneki-neko, deren Statuen und Amulette bis heute verkauft werden.
Diese Legenden verbreiteten sich in ganz Japan, und gegen Ende der Edo-Zeit begann in verschiedenen Regionen die Herstellung von Maneki-neko-Figuren, die zu einem beliebten Symbol für Wohlstand und Glück wurden.
In der späten Edo-Zeit (Anfang des 19. Jahrhunderts) wurden in Seto-Brennöfen handgefertigte Maneki-neko-Figuren hergestellt, die bei Händlern und einfachen Leuten gleichermaßen beliebt waren.
Später, während der Meiji-Zeit, erfreuten sich Seto-Keramikfiguren, bekannt als „Seto-Neuheiten“, großer Beliebtheit. Ihre kunstvollen Designs, die feine Bemalung und die vielfältigen Formen fanden sowohl im In- als auch im Ausland hohes Ansehen. Infolgedessen spielte Seto-Keramik eine zentrale Rolle in der Nachkriegskeramik und wurde weltweit exportiert. Die Handwerkskunst der Seto-Künstler wurde über Generationen weitergegeben, und die in Seto hergestellte Maneki-neko besticht heute durch ihre einzigartige Ausstrahlung. Charakteristisch für diese Figuren sind ihre abgerundete, weiche Form und die warme Glasur, die den unverwechselbaren Charme der Seto-Keramik verkörpern.